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Die Gestreifte Quelljungfer in der Hersbrucker Alb

Die Gestreifte Quelljungfer ist eine stark gefährdet Libellenart, die ausschließlich in naturnahen Quellen und im Oberlauf von Quellbächen mitten im Wald lebt. Die Hersbrucker Alb im Landkreis Nürnberger Land weist v.a. am Albtrauf Hunderte von Waldquellen auf und zählt zu den quellenreichsten Regionen Bayerns. Die Gestreifte Quelljungfer bevorzugt die hier landschaftstypischen Kalktuffquellen in naturnahen Buchenwäldern. In dem 2008 durchgeführten BN-Projekt wurden erstmals flächendeckend alle Waldquellen der Hersbrucker Alb mit zahlreichen Struktur-Parametern erfasst. An einem Drittel der 476 untersuchten Quellen kommt die Art vor. Damit ist die Hersbrucker Alb eines der Hauptverbreitungsgebiete dieser Libellenart in Bayern.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die Gestreifte Quelljungfer bevorzugt an Quellbächen mit einer Länge von 100 bis 400 Metern (vom Quellursprung bis zum Waldrand) vorkommt. Auch das Vorhandensein von bestimmten Habitatstrukturen, wie z.B. Moose, Wurzelräume, Geniste, Totholz, Kalkgrus und Sinterbildungen ist entscheidend. Negativ wirkt sich dagegen jede Art der Beeinträchtigung oder Zerstörung von Quellen (Quellfassungen, Forstwege, Fischteiche, Fichtenmonokulturen, Abfälle u.ä.) aus, was bei 47 % der Waldquellen registriert wurde.

Die Ergebnisse fließen unmittelbar in Gewässerentwicklungspläne der Gemeinden und Schutzbemühungen der Unteren Naturschutzbehörde ein. Für 32 besonders gut ausgeprägte Quellen wurde die Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil oder als Teil neuer Naturschutzgebiete am Albtrauf empfohlen.

 

Quellenangabe:

Frobel, K., Jeworutzki, L., Lohr, M., Türk, W. (2009): Die Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) in der Hersbrucker Alb. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 51 Seiten + Anhang

 

Kontakt:

BN-Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg
Tel. 0911/81878-19
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