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Brachvogelschutz in Oberbayern - Erhöhung des Bruterfolgs mithilfe von Brachvogelrangern und Gelege-Schutzmaßnahmen

Der Große Brachvogel ist in Bayern eine vom Aussterben bedrohte Vogelart. Der Bestand nahm von geschätzten 1.100 Brutpaaren 1970 kontinuierlich ab, auf 412 Brutpaare im Jahr 2006. Seit der ersten landesweiten Wiesenbrüterkartierung 1980 steht der Brachvogel im Zentrum des Wiesenbrüterschutzes. Dennoch konnten alle Bemühungen den Bestandsrückgang nicht aufhalten. In vielen Brutgebieten hat der Große Brachvogel nur einen sehr geringen Bruterfolg, was z. T. auf den Einfluss von Prädatoren wie den Fuchs zurückgeht. Im Projekt wurden 8 Brutpaare im Paartal, drei Brutpaare im Feilenmoos, vier Brutpaare bei Vohburg sowie zwei Brutpaare im Donaumoos durch geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter („Brachvogelranger“) intensiv beobachtet. In den meisten Fällen konnten die Neststandorte ausfindig gemacht werden. In Abstimmung mit den Landwirten wurden die Nestbereiche markiert und von der weiteren Bewirtschaftung ausgenommen. 5 Gelege wurden eingezäunt und elektrisch vor Säugerprädatoren abgeschirmt. Das im Donaumoos gezäunte Gelege brachte zwei flügge Jungvögel hervor, womit erstmals seit 2005 ein deutlicher Bruterfolg im Donaumoos erreicht werden konnte. Die Maßnahmen wirkten sich somit sehr positiv auf den Bruterfolg aus; dieser erreichte die höchsten Werte seit der Messung von Bruterfolgen in Oberbayern.

Quellenangabe:

Luy, M., Leppelsack, Dr. H.-J. (2012): Brachvogelschutz in Oberbayern – Erhöhung des Bruterfolgs mithilfe von Brachvogelrangern und Gelegeschutzmaßnahmen. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbund für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 23 Seiten.

Kontakt:

LBV-BGS Oberbayern
Matthias Luy
Kuglmüllerstraße 6, 80638 München
Tel.: 089-219643050
Email: oberbayern@lbv.de