Biotopverbundkonzept Sumpfschrecke im Naturraum Frankenwald

Die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), eine für binsen- und seggenreiche Nass- und Feuchtwiesen charakteristische Art, ist in Bayern stark gefährdet und gilt daher als ein Schwerpunkt des Heuschreckenschutzes. Im Frankenwald besitzt die Art einen Verbreitungsschwerpunkt. Durch Kontrolle bekannter Fundorte, Aufnahme neuer Vorkommen und Überprüfung der Zustände der Habitate soll die Grundlage für die Erarbeitung eines langfristigen Konzeptes zur dauerhaften Etablierung von geeigneten Feuchtflächen geschaffen werden. Die Entwicklung eines Biotopverbundkonzeptes für feuchtigkeitsliebende Heuschrecken mit der Sumpfschrecke als Leitart wird auch im Bayerischen Arten- und Biotopschutzprogramm als bedeutsam eingestuft. In 45 Probeflächen, die auch mit Unterstützung von Luftbildern und Daten der Biotopkartierung ausgewählt wurden, wurde die Heuschreckenfauna erfasst. Die Probeflächen wurden dazu mindestens zweimal von Juli bis August aufgesucht, um Larven und Imagines zu kartieren. Die Auswertung der gewonnenen Daten erfolgte in Hinblick auf Lebensraumtyp, Nutzung der Probefläche, Höhenlage und Einsatz des Vertragsnaturschutzprogramms. Die Darstellung in Verbreitungskarten und das Ausarbeiten von Schutzmaßnahmen knüpfte daran an. Die wichtigsten Erkenntnisse wurden in einem Faltblatt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Insgesamt konnten auf den Flächen 16 Heuschreckenarten gefunden werden, darunter befanden sich 8 Arten der Roten Liste Bayern. Die Sumpfschrecke ließ sich auf 60 % aller Probeflächen nachweisen. Es zeigte sich, dass Feucht – und Nasswiesen gegenüber Großseggenrieden und intensiv genutzten Frischwiesen bevorzugt besiedelt werden, wobei sich ca. die Hälfte der Nachweise im Untersuchungsgebiet in einer Höhe zwischen 350 m und 450 m ü. NN befinden. Die Arbeit weist nach, dass es darauf ankommt, die Sumpfschrecken–Vorkommen durch eine extensive, nachhaltige Grünlandbewirtschaftung nach den Landschaftspflegerichtlinien dauerhaft zu sichern.