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Auswertung der Wanderzahlen an Amphibienübergängen in Bayern

Der BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) betreut seit vielen Jahrzehnten in ganz Bayern Amphibienübergänge an Straßen und sammelt die Daten in einer Datenbank. Für die beiden noch häufigen Arten Grasfrosch und Erdkröte wurden diese Daten im Hinblick auf lang- und kurzfristige Bestandsveränderungen analysiert. Anhand der Landnutzungsdaten und unter Verwendung von Klima- bzw. Wetterdaten für die naturräumliche Umgebung der Laichgewässer sollte geprüft werden, ob die besonders in den letzten Jahren zu beobachtenden Rückgänge der Laichpopulationen beider Arten stärker vom Klimawandel oder von der Landnutzung im Umfeld der Laichgewässer beeinflusst werden.

Für beide Arten zeigte sich, dass im Zeitraum 2000 bis 2018 die Bestände zwar schwankten, aber keine starken Trends vorlagen. Dies spricht dafür, dass durch die Betreuung der Amphibienübergänge durch Ehrenamtliche eine langfristige Sicherung von Beständen in vielen Fällen möglich ist. Für die Erdkröte war die Tendenz allerdings leicht negativ. Bei beiden Arten nahmen die Bestände seit 2018 aber deutlich ab, was vermutlich mit der zunehmenden Sommertrockenheit in Bayern in Zusammenhang steht. Die Analyse der Naturregionen ergab, dass in den regenreichen Regionen Alpen- und Alpenvorland diese Bestandsabnahme der letzten Jahre im Falle der Erdkröte ausblieb, ja die Bestände sogar etwas zunahmen. Beim Grasfrosch war die Abnahme in den Naturräumen „Östliches Bergland“, „Mainregion“, "Donauregion" und „Spessart / Rhön“ ausgeprägt. Ein deutlicher Einfluss der Umgebungsnutzung konnte nicht festgestellt werden.

Quellenangabe:

Fuchs, D. (2023): Auswertung der Wanderzahlen an Amphibienübergängen in Bayern. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 20 Seiten + Anhang

Kontakt:

BUND Naturschutz in Bayern e. V.
Landesverband
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg
Tel.: 0911/81878-0
Email:  lfg@bund-naturschutz.de