Projekte

Monitoring der Biberreviere im Landkreis Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen

Die Fließgewässer der Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen bilden seit Beginn der Wiederbesiedlung einen regionalen Verbreitungsschwerpunkt des Bibers. Der Freistaat Bayern, Kommunen und auch der BUND Naturschutz haben hier umfangreiche Flächenkäufe zum Zwecke des Gewässer- und Naturschutzes getätigt. Auf zehn Probeflächen aus diesem Flächenpool untersucht das Projekt teils seit 1999 die Entwicklung von Vegetation, Flora und Fauna unter dem Einfluss von Biberaktivitäten. 2018 wurden erneut Untersuchungen vorgenommen. Bei Flora, Vögeln, Libellen und Amphibien wurde ein schneller Anstieg der Artenvielfalt und der Bestandsdichte festgestellt. Auch nach 8 - 20 Jahren ist dabei erst teilweise eine allmähliche Sättigung erkennbar. Positive Effekte zeigen sich dabei auch bei geringem Bibereinfluss, allein durch die Bereitstellung von Uferentwicklungsflächen und die dann mögliche Strukturentwicklung ohne laufende landwirtschaftliche Eingriffe. Unter starkem Bibereinfluss profitieren alle Gruppen und viele Arten zusätzlich. Positive Bestandsentwicklungen wurden gerade auch bei wertgebenden und Arten mit bundesweit negativem Bestandstrend festgestellt. Häufig fallen die Zunahmen unter starkem Bibereinfluss statistisch signifikant stärker aus. Die Zahl der von Biberaktivitäten profitierenden Arten überwiegt bei allen Gruppen bei weitem. Die stärksten Effekte ergaben sich dann, wenn über den eigentlichen Wasserkörper hinaus Flächen überstauende Biberdämme gebaut und dann vom Menschen auch geduldet werden. Die Ergebnisse bestätigen erneut umfangreiche positive Effekte von Biberaktivitäten für die Biodiversität, den Schutz von Zielarten der FFH- und Vogelschutzrichtlinie und den Biotopverbund und damit die Einstufung des Bibers als Schlüsselart und wichtigen Ökosystem-Dienstleister.

Quellenangabe:

Meßlinger, U., Chamsa, C., Franke, T., Schlumprecht, H. (2018): Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken 2018. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 162 Seiten + 56 Seiten Fotodokumentation + Anhang

Kontakt:

BUND Naturschutz in Bayern e. V.
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg
Tel.: 0911/81878-0
Email:  lfg@bund-naturschutz.de