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Lebensraumcharakterisierung der Rotflügligen Schnarrschrecke in der nördlichen Frankenalb

Die Rotflüglige Schnarrschrecke (Psophus stridulus) gehört deutschlandweit zu den stark bedrohten Heuschreckenarten. Populationsbiologische Studien in der nördlichen Frankenalb im Jahr 2000 im Auftrag des Naturschutzzentrums Wengleinpark (Bund Naturschutz) konnten 70 aktuelle Vorkommen ermitteln. Die Dolomitkuppenalb bei Neuhaus-Velden (Landkreis Nürnberger Land) stellt mit 27 Populationen einen Schwerpunkt dar. Die wichtigsten Lebensräume sind Dolomitsandrasen (42 %), Halbtrockenrasen (22 %), Trockenrasen (15 %) und Wärme liebende Säume (12 %). Diese Lebensräume sind vor allem gefährdet durch Nutzungsaufgabe (Verbuschung), intensive Landwirtschaft (Umwandlung in Ackerflächen, Gülleeintrag, zu intensive Beweidung) und Forstwirtschaft (Einzäunung, Aufforstung). Günstig für das Überleben der Art sind wie in der Dolomitkuppenalb eng beieinander liegende Populationen, die durch lichte Dolomit-Kiefernwälder, Wärme liebende Säume und Trockenrasen, die als Trittsteine genutzt werden können, miteinander vernetzt sind. Bei Schutzbemühungen muss berücksichtigt werden, dass die Nymphen und die flugunfähigen Weibchen sehr standorttreu sind und dass sich die gesamte Larvalentwicklung nur auf wenigen Quadratmetern abspielt – damit können auch gut strukturierte, kleinste Flächen zum Erhalt der Schnarrschrecke ausreichen, andererseits sind derartige Kleinflächen auch gegenüber Eingriffen besonders empfindlich.

Quellenangabe:

Hemp, C., Hemp, A. (2000): Lebensraumansprüche und Verbreitung der Rotflügligen Schnarrschrecke (Psophus stridulus) in der Nördlichen Frankenalb. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bundes Naturschutz, Nürnberg. 21 Seiten

Kontakt:

Naturschutzzentrum Wengleinpark
Karl Heinlein
Postfach 333, 91217 Hersbruck
Tel.: 09151/70200
email: info@naturschutzzentrum-wengleinpark.de