Der Eremit ist ein Käfer, der Mulmhöhlen in alten Bäumen, vornehmlich in Laubbäumen besiedelt. Heute gilt der Eremit europaweit als stark gefährdet. Städtische Altbaumbestände, meist in Parks, aber auch Hutanger stellen vielfach letzte Rückzugsräume dar, da hier die Bäume älter werden können bzw. dürfen als im Wirtschaftswald. Außerdem hat der zwar flugfähige, aber nicht sehr mobile Käfer mit der Zerschneidung seines Lebensraumes zu kämpfen. Im Rahmen des Projektes wurden 2008 mit Hilfe der Nachweise von Mulmhöhlen, Pellets und Chitinteilen tatsächlich besiedelte bzw. potentiell geeignete Bäume in drei Projektgebieten im Mittelfränkischen Becken erfasst. Damit wurden Erkenntnisse über Bestandsgröße und Zustand der Einzelvorkommen gewonnen. Durch die Kartierungen in den drei Projektgebieten entstand eine verlässliche Grundlage, die bei der Entscheidung über Baumfällungen im Zuge der Verkehrssicherung mit einbezogen werden kann. Auch die Ausbreitung der Art wurde untersucht. Hierzu wurden im Umfeld eines bekannten Eremitenbaumes mit Mulm gefüllte Nistkästen aufgehängt und während des Sommers regelmäßig kontrolliert. Die Erkenntnisse aus diesem Versuch sollten Hinweise darauf liefern, wie die Einzelvorkommen der Art vernetzt werden können. Das Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit den zuständigen Forstbetrieben und Ämtern für Landwirtschaft und Forsten.
Lücke, F., von der Dunk, K., Brünner, K. (2008): Untersuchungen zur Populationsökologie des Eremiten (Osmoderma eremita) und Entwicklung von Schutzmaßnahmen im Mittelfränkischen Becken. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 39 Seiten
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Dr. Andreas von Lindeiner
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