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Bestandsfördernde Maßnahmen für Wiedehopf und Wendehals als Botschafter zum Schutz von Streuobstwiesen

Die Bestände von Wiedehopf und Wendehals erlitten im 20. Jahrhundert starke Einbußen, so ist der Wiedehopf in Bayern fast ausgestorben. Aufbauend auf den Erfolgen anderer Regionen sollten im Rahmen dieses Projektes beide Arten durch Nistkastenaktionen und Vernetzung der Akteure unterstützt werden. Der Startschuss erfolgte mit der Kreisgruppe Roth/Schwabach, wo mittlerweile ca. 200 Nistkästen angebracht wurden, die 2017 schon 16 Wendehalsbruten beherbergten. Wiedehopf und Wendehals stehen für hohe Lebensraumansprüche in extensiv genutzter Kulturlandschaft, z.B. Hochstamm-Streuobstwiesen, Sandabbaugebiete oder strukturreiche Saumlandschaften.
Mit diesem Projekt konnte eine engere Verzahnung von Programmen zum Schutz dieser Landschaften einerseits und den Bemühungen zur Stärkung der Populationen andererseits angestoßen werden. Da sich auch in anderen Regionen, z.B. in Mainfranken, aktive Gruppen schon seit Jahren für den Schutz der beiden Arten engagieren, wurden alle relevanten Gruppen (Landschaftspflegeverbände, Naturschutzbehörden, Gemeinden mit Obstflächen und die Betreiber von Sandabbaustellen) und Einzelpersonen in einem Verteiler zusammengefasst und vernetzt. So konnte der Erfahrungsaustausch und die Koordination der Tätigkeiten gefördert werden.
Da aus vielen Brutgebieten des Wiedehopfs seine Vorliebe für Maulwurfsgrillen als Nestlingsnahrung bekannt ist und in Bayern nur relativ wenige Daten zur Verbreitung dieser Art vorliegen, wurde dies näher betrachtet. Um die Datenlage bayernweit zu verbessern und damit eine Bewertung verfügbarer Habitate auf ihre Eignung als Wiedehopflebensraum analysieren zu können, wurde eine Umfrage durchgeführt. Bis Projektende sind 217 verwertbare Positivnachweise der Maulwurfsgrille eingegangen, die nach einer ersten Auswertung Verbreitungslücken zu bestätigen scheinen.

Quellenangabe:

Brünner, K., Rödl, Dr. T. (2017): Bestandsfördernde Maßnahmen für Wiedehopf und Wendehals in Nordbayern. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V., Hilpoltstein. 22 Seiten + Anhang

Kontakt:

LBV-LGS Hilpoltstein
Thomas Rödl
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/ 4775-7436
email: thomas.roedl@lbv.de