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Lange Lüsse - Entwicklungskonzept für ein degradiertes Niedermoor

Das weitere Umfeld der Isarmündung ist geprägt von Gebieten mit intensiver Landwirtschaft auf Flächen der Isar- bzw. Donau-Niederterrasse. Die dortigen Niedermoorböden sind insbesondere in den letzten Dekaden vielfach ackerbaulich (z.B. Mais) genutzt worden. Einer der letzten Niedermoorkomplexe, wenngleich ebenfalls ackerbaulich stark überprägt, ist das Gebiet der sogenannten „Langen Lüsse“ in direkter Nachbarschaft (südöstlich) des Bundesprojektes „Isarmündung“. Entwässerungsmaßnahmen haben zur Degradierung des Niedermoores geführt. Trotzdem hat die „Lange Lüsse“ und ihr Umfeld erhebliche Bedeutung für den Artenschutz, insbesondere für Wiesenbrüter und weitere Vögel des Offenlandes (z.B. Kiebitz, Großer Brachvogel, 2007 auch Wiesenweihe und Sumpfohreule!). Im Rahmen des zu erstellenden Entwicklungskonzeptes wurden 2007 die unter den gegebenen Verhältnissen realistischen Möglichkeiten für die ökologische Aufwertung der „Langen Lüsse“ aufgezeigt . Dies soll als Grundlage dienen, in Zukunft zusammen mit lokalen und regionalen Entscheidungsträgern und den Grundstücksinhabern konkrete Maßnahmen zur schrittweisen Verbesserung der aktuellen, aus naturschutzfachlicher Sicht unbefriedigenden Situation, einzuleiten. Im Wesentlichen wurden folgende, modular konzipierte und unabhängig voneinander zu realisierende Vorhaben vorgeschlagen:

- Anlage eines Feuchtgebietes mit Röhricht zur Nachreinigung des Kläranlagenablaufes und zur Schaffung feuchtgebietsspezifischer Lebensräume mit Flachwasserbereichen östlich der Kläranlage Moos; dazu Aufschüttung eines Erdwalls; Grabenverschlüsse und Umgrenzung des Feuchtgebietes zur Nachreinigung.

- Umwandlung von Acker in Grünland, dabei Wasserrückhalt in der Fläche mit aktiver Vernässung der Flächen (Wasserzuleitung aus dem sog. „Saugraben“ über Seigen und Grabenverschlüsse einschließlich Anheben der Gewässersohle und Aufweitung des nördlich begrenzenden „Saugrabens“).

- Umwandlung von Acker in Grünland, dabei Wasserrückhalt in der Fläche durch die Anlage von Seigen und durch Grabenverschlüsse. Die Seigen werden als flache Geländemulden mit unregelmäßiger Ausformung konzipiert, periodisch mit Wasser gefüllt.

 

Quellenangabe:

Stiersdorfer, Ch. (2007): "Lange Lüsse" - Entwicklungskonzept für ein degradiertes Niedermoor. Unveröffentlichtes Gutachen im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 14 Seiten

 

Kontakt:

LBV BGS Niederbayern
Dr. Christian Stiersdorfer
Maxmühle 3, 94554 Moos
Tel. 09938/950020
email: niederbayern@lbv.de