Ökologische Evaluierung des Solarfeldes Gänsdorf

Solarfelder und ihr Umfeld können mit naturschutzfachlich ausgerichtetem Management einen positiven Beitrag zum Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt leisten. Das Solarfeld Gänsdorf bei Straßkirchen im östlichen Landkreis Straubing umfasst eine Gesamtfläche von ca. 140 ha und war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im Dezember 2009 eines der größten der Welt. Die 2018 durchgeführten Untersuchungen im Rahmen des Projektes zu verschiedenen Organismengruppen (Heuschrecken, Schmetterlinge, Zikaden, Ameisen, Amphibien, Reptilien, Vögel)  und den Strukturen im Umfeld des Solarfeldes sollten einerseits den Erfolg der bereits umgesetzten Naturschutzmaßnahmen evaluieren, und andererseits die Grundlage für weitere Vorschläge zur naturschutzfachlichen Optimierung liefern. Der Eigentümer zeigt ein außergewöhnliches Engagement zur Schaffung von naturschutzfachlich hochwertigen Strukturen im Umfeld des Solarfeldes. Das zentrale Ergebnis der Erfassung ist, dass das Solarfeld im Vergleich zur Vornutzung ein deutlicher Gewinn für die Artenvielfalt ist. Allerdings wurden bei den erhobenen Artengruppen der Insekten nur wenige besondere oder sehr seltene Arten festgestellt. Den Großteil machen häufige, wenig spezialisierte Arten aus, was angesichts der kurzen Entwicklungszeit der Flächen und der isolierten Lage inmitten intensiv genutzter Agrarlandschaften zu erwarten war. Die Vogelfauna ist mit 58 nachgewiesenen Arten beachtlich. Aus den gewonnenen Daten wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, um eine weitere Aufwertung der Fläche zu erreichen.