Libellen im Freisinger Moos: Schillernd, schnell und schutzbedürftig

Libellen sind die schillernden Prädatoren des Insektenreichs und schon seit Urzeiten fester Bestandteil der heimischen Fauna. Leider ist vertieftes Wissen über die Vielfalt und Lebensweise von Libellen vielfach kaum vorhanden. Das Projekt fand 2020 im Freisinger Moos statt, welches geprägt ist durch kleinflächige Torfstiche, Streuwiesen sowie ein enges Nebeneinander verschiedener Feucht- und Nasswiesen. Es bietet daher seit jeher einer Vielzahl von Libellenarten Nahrung und Lebensraum. Ziel des Projekts war, neben einer grundsätzlichen Bestandsaufnahme der Libellenarten im FFH-Gebiet, die Grabenpflege gemeinsam mit den Landwirten des Wasser- und Bodenverbands zu optimieren und die Öffentlichkeit zum Thema Libellenschutz zu sensibilisieren. Durch das Pandemiegeschehen 2020 konnten zwar die geplanten Exkursionen und Vorträge mit interessierten Bürgern, sowie Arbeitseinsätze in der praktischen Grabenpflege mit Jugendlichen nicht umgesetzt werden. Umso intensiver gestaltete sich die Zusammenarbeit und Kommunikation mit Mitgliedern und Landwirten des Wasser-Bodenverbands „Moosach I“ und Flächeneigentümern in Einzelgesprächen an wertgebenden Grabenabschnitten. Die Entwicklung von gemeinsamen Zielen im Frühjahr und den Sommermonaten sowie die intensiven Abstimmungen zeigten bereits in den Maßnahmenumsetzungen im Winter 2020/21 deutliche Erfolge!
Die ursprünglich vom Wasser-Bodenverband für 2020 geplanten Arbeiten der Grabenpflege wurden überarbeitet und angepasst. Entfernung von beschattenden Begleitgebüschen, die Mahd von Grabenböschungen, die anschließend mit Saatgut aufgewertet wurden, und der Einsatz eines Mähkorbs, führten bereits im Winter 2020/21 zu einer deutlichen Verbesserung des Lebensraums für Libellen (insbesondere für die wertgebende Zielart Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum)), aber auch für andere Vertreter der heimischen Fauna und Flora.