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Saumstrukturen entlang von Straßen - Bedeutung als Vernetzungselement und Optimierung der Pflege anhand von Naturschutzkriterien

Straßen- und Wegsäume üben innerhalb einer weitgehend strukturarmen Kulturlandschaft inzwischen eine wichtige Funktion als Lebensraum und als Vernetzungslinie aus. Um Kriterien zum Erhalt artenreicher Säume zu erarbeiten, wurden in diesem Projekt an ausgewählten Straßenrändern (Flurbereinigungsstraßen, Gemeindestraßen, Kreisstraßen, Bundesstraßen) im Landkreis Bayreuth die Vegetation und das Vorkommen von Reptilien, Tagfaltern und Heuschrecken untersucht. Insgesamt haben die Erhebungen ergeben, dass Saumstrukturen entlang von Straßenrändern noch in weiten Teilen vorhanden sind. Insbesondere an Flurbereinigungsstraßen werden die Randbereiche intensiv genutzt, während an Bundesstraßen und Kreisstraßen oftmals ein extensiv gepflegter Saum erhalten bleibt. Vorhandene Saumstrukturen werden aber in der Regel sehr stark durch die angrenzende Nutzung, wie Äcker und Wiesen, eutrophiert und zudem sind sie an vielen Stellen sehr schmal. Diese schmalen, überdüngten Säume werden von Reptilien, Tagfaltern und Heuschrecken nicht als Lebensraum genutzt. Lokal sind artenreiche Straßenränder noch vorhanden, jedoch fehlen oft blütenreiche Abschnitte. Auf weniger als 20 % der Säume wird eine hohe Blütendichte erreicht. Die in dieser Untersuchung erfassten Daten können nun in die Diskussion zum Schwund der Grenzlinien in der Kulturlandschaft einbezogen werden und dienen als Ergänzung zur vorliegenden Studie über Säume in der Agrarlandschaft.

Quellenangabe:

Völkl, PD Dr. W., Gees, K. (2012): Saumstrukturen entlang von Straßen: Bedeutung als Lebensraum und Vernetzungselement sowie Vorschläge zur Optimierung der Pflege anhand von Naturschutzkriterien. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbund für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 53 Seiten.

Kontakt:

LBV-BGS Oberfranken
Karsten Gees
Karolinenreuther Str. 58, 95448 Bayreuth
Tel.: 0921-759420
Email: oberfranken@lbv.de