Erfassung der röhrichttypischen Eulenfalter („Schilfeulen“) im Mitwitzer Teichgebiet

Auf den vier Untersuchungsflächen konnten 2020 insgesamt 179 Nachtfalterarten nachgewiesen werden. Darunter waren 11 Arten der Roten Liste Bayerns (Stand 2003). Unter den 8 nachgewiesenen Schilfeulenarten sind 2 auf der Roten Liste Bayern verzeichnet. Insgesamt waren 34,1 % der Arten jeweils nur als Einzelexemplar auf einer Fläche anzutreffen, weitere 12,2 % in zwei Exemplaren. Daraus erschließt sich eine sehr geringe Abundanz von nahezu der Hälfte der Arten. Diese geringe Individuenzahl untermauert tendenziell die Untersuchungen zum Insektensterben, die eine Verringerung der Biomasse um über 70 % in den letzten 30 Jahren feststellen (vgl. z.B. „Krefelder Studie“). Beim Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit denen von 1986/87 ist die unterschiedliche Methodik zu berücksichtigen. In den Jahren 1986/87 kamen ausschließlich Lichtfallen zum Einsatz. Diese wurden abends ausgebracht und am nächsten Morgen ausgewertet. Insgesamt gab es an den vier aktuell untersuchten Teichen 23 Lichtfallenauswertungen. Die Lichtfallen waren baulich identisch mit denen, die 2020 im Einsatz waren. 2020 gab es insgesamt 20 Lichtfallenauswertungen, jedoch waren die Lichtfallen nur bis zum Ende der Leuchtturm-Einsätze aktiv und wurden dann ausgewertet. 2020 wurde der Fokus auf den Leuchtturm als Nachweismethode gesetzt, da mit dieser Methode erfahrungsgemäß 25-50 % mehr Arten nachgewiesen werden. 1986/87 wurden an den vier Teichen insgesamt 142 Nachtfalterarten protokolliert, 2020 179 Arten. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass 1986/87 nur mit Lichtfallen gearbeitet wurde, ist das damalige Ergebnis trotz der geringeren Artenzahl dennoch als höher zu bewerten.