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Untersuchung der Tobelwälder hinsichtlich der Eibenbestände, ihrer natürlichen Verjüngung und der Totholzmengen im Wald

Die Tobel des Westallgäu sind tief eingeschnittene Täler und Schluchten. Dort etablierten sich eibenreiche Waldbestände mit hohem Alt- und Totholzanteil. Die Tobelwälder sind meist FFH-Gebiete (Allgäuer Molassetobel, Rohrachschlucht) und/oder im ABSP als landesweit oder überregional bedeutsam eingestuft. Die Rohrachschlucht ist auch NSG. Es wurden die Eiben und die Totholzmengen auf drei Repräsentationsflächen erfasst. Die Totholzmengen beliefen sich auf bis zu 74 m³/ha. Bei den Eiben wurden stattliche Exemplare mit bis zu 47 cm BHD kartiert. Auf zwei Flächen ist eine hohe Anzahl von vitalen Eiben zu finden, jedoch fehlt die Naturverjüngung. Auf allen Flächen sind hohe Totholzmengen vorhanden, davon ca. 2/3 stehend, 1/3 liegend. Im Rückschluss kann von einer hohen Artenvielfalt von totholzbesiedelnden Arten ausgegangen werden. Dabei sind durchaus auch Arten der Roten Liste zu erwarten (Käfer, Pilze, Moose, Flechten, Vögel). In vier Weiserzaungebieten wurde erforscht, ob Eibenverjüngung durch Schutz möglich ist. Insgesamt lassen die Zählungen einer Vegetationsperiode jedoch keine wirkliche Aussage zu. Die Weiserzäune wurden in stabiler Ausführung gebaut, damit sie weiter betreut werden können. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Gebietsbetreuung ausgewertet und entsprechende Maßnahmen mit den zuständigen Stellen diskutiert. Für breitere Erkenntnisse über die Artenvielfalt wurde eine Bachelorarbeit zur Kartierung der Avifauna vergeben. Die Artenzusammensetzung, Artenanzahl und Bestandstrends der Avifauna zeigen, dass auf den kartierten Flächen der Trend zum naturnahen Wald im Gang ist.

Quellenangabe:

Hummler, M., Miller, I., Preindl, J. (2017): Untersuchung der Tobelwälder im Westallgäu hinsichtlich der Eibenbestände, ihrer natürlichen Verjüngung, der Totholzmengen im Wald sowie der Avifauna. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz, Nürnberg. 48 Seiten + Anhang

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