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Verbreitung von Stachelbärten in alten, totholzreichen Laubwäldern im Hochspessart und ihre Bedeutung für die Biodiversität

Stachelbärte sind holz- oder baumbewohnende Pilze aus der Ordnung der Täublingsartigen. Alle Arten der Stachelbärte kommen zerstreut bis selten vor. Diese Entwicklung wurde durch die Umstellung von Laub- und Laub-Nadel-Mischwäldern mit Beständen unterschiedlichen Alters zu Nadelwäldern gleichen Alters hervorgerufen. Verstärkt wurde die Bedrohung ab Ende der 1970-er Jahre durch die mehrfache Verringerung der Umtriebszeiten alter Forste und Einzelbäume. Vertreter der Gattung können heute fast ausschließlich nur noch in extensiv genutzten Landschaftsregionen, Naturschutzgebieten und Bannwäldern gefunden werden. Innerhalb des Untersuchungsgebietes konnten im Jahr 2017 insgesamt 82 Stachelbartfunde nachgewiesen werden. Diese Funde konzentrieren sich fast ausschließlich auf Waldgebiete mit altem Baumbestand, auf Waldgebiete mit großem Anteil an stehendem und liegendem Totholz, auf Waldgebiete, in denen seit vielen Jahren keine forstliche Nutzung mehr erfolgt (NSG, NWR, Klasse 1 Wälder). Die Fundorte der Stachelbärte decken sich hier größtenteils mit den Brutrevieren von Halsbandschnäppern und Mittelspechten, wie ornithologische Untersuchungen früherer LBV-Projekte belegen. Die Untersuchungsergebnisse über die Stachelbärte unterstreichen somit den besonderen ökologischen Stellenwert und die hohe Schutzwürdigkeit alter, totholzreicher Laubwälder im Hochspessart in der Zusammenschau mit anderen Lebensformen (Vogelarten, Fledermäuse, Käfer, xylobionte Pilze, etc.).

Quellenangabe:

Malkmus, W., Staub, J., Kunkel, M., Sitkewitz, M., Kempf, J., Stark, I. (2017): Verbreitung von Stachelbärten in alten totholzreichen Laubwäldern im Hochspessart und ihre Bedeutung für die Biodiversität. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V., Hilpoltstein. 27 Seiten

Kontakt:

LBV- BGS Unterfranken
Marc Sitkewitz
Mainlände 8, 97209 Veitshöchheim
Tel.: 0931/45265047
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