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Schutzmaßnahmen für den Ortolan

Bei der bayernweiten Kartierung 2003 wurde ein gravierender Rückgang der Ortolan-Bestände seit 1989 festgestellt. In nur 14 Jahren ist der Bestand auf 60 % zurückgegangen. Im Landkreis Kitzingen werden seit Jahren umfangreiche Schutzmaßnahmen von der örtlichen Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), dem Landschaftspflegeverband und dem Landratsamt umgesetzt. In den umliegenden Landkreisen steckt der Schutz des Ortolans jedoch noch in den Anfängen. Daher wurde 2004 von der LBV - Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein ein Erfahrungsaustausche und Workshops organisiert, an dem alle Beteiligten des bayerischen Ortolanschutzes und niedersächsische Ortolanschützern teilnahmen. Eine besondere Bedeutung hat dabei der enge Kontakt zur Landwirtschaft, auf deren Flächen und Kooperation die Umsetzung angewiesen ist. Die aktuelle Situation des Ortolans scheint jedoch auch von der Situation in den Überwinterungsgebieten beeinflusst zu sein. Ein intensiver Austausch mit französischen Vogelschützern wurde aufgebaut, um diese in ihrem Vorgehen gegen Wilderei zu unterstützen. Die Machbarkeitsstudie beinhaltete auch Raumanalysen, Kostenszenarien für einen bayernweiten Ortolanschutz, Grundlagen eines Managementplanes für die Ortolan–SPAs und Empfehlungen für die Neuauflage des bayerischen Kulturlandschafts- und des Vertragsnaturschutzprogramms. Das Projekt mündete in das 2006 beginnende Artenhilfsprogramm Ortolan, welches durch das Landesamt für Umwelt gefördert wird.

Quellenangabe:

Pille, A. (2004): Machbarkeitsstudie für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen für den Ortolan. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 54 Seiten

Kontakt:

LBV LGS
Alf Pille
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel: 09174/4775 - 30
email: a-pille@lbv.de