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"Lerchenfenster" - Erprobung eines neuen Konzeptes zum Feldvogel-Schutz

"Feldlerchenfenster" – So heißt ein neuartiges Konzept zum Schutz der Feldlerche und anderer Feldbrüter. Diese Methode kommt aus England und ist denkbar einfach: Die Sämaschine wird beim Säen einige Meter lang angehoben, so dass eine offene Stelle von ca. 20 m² im Getreide entsteht. Dieses "Fenster" wird bei den restlichen Arbeitsgängen wie der Kulturpflanzenbestand behandelt (d.h. es wird mitgedüngt und mitgespritzt). So verursacht es dem Landwirt praktisch keine Kosten. Faszinierend: Der Bruterfolg der Feldlerche verdoppelt sich schon bei zwei solchen Fenstern pro Hektar. Denn ein Hauptproblem für die zweite und dritte Brut sind die zu dichten Wintergetreidebestände, wie britische Untersuchungen zeigen. Dieses Konzept wurde nun im Rahmen dieses Projektes erstmalig in Deutschland getestet. In Zusammenarbeit mit Landwirten und dem Amt für Landwirtschaft Würzburg und organisiert durch den Gebietsbetreuer „Agrarlandschaft Mainfranken“ wurden auf einer Probefläche von ca. 120 ha im Landkreis Kitzingen Feldlerchenfenster angelegt. Mit einer Revierkartierung auf der Probe- und auf einer Vergleichsfläche zwischen Ende März und Mitte Juli wurde die Nutzung der Feldlerchenfenster ermittelt. Dabei zeigte sich, dass die Fenster von den Lerchen stärker genutzt werden als der restliche Bestand. Außerdem wurden viele Hasen in den Fenstern beobachtet, ebenso wie ein jagender Neuntöter. Wiesenweihen steuerten die Fenster gezielt an. Eine Akzeptanzanalyse bei Landwirten und Behörden rundet die Untersuchung ab.

Quellenangabe:

Pille, A. (2006): "Lerchenfenster" - Erprobung eines neuen Konzeptes zum Feldvogelschutz. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 39 Seiten

Kontakt:

LBV LGS
Alf Pille
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/455736
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