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Erprobung eines neuen Konzepts zum Ortolan-Schutz

Der Ortolan ist der „Sänger der mainfränkischen Kulturlandschaft“, ein Charaktervogel für die Streuobstäcker der kleinteiligen Landschaft in Würzburg, Kitzingen und Schweinfurt. Der LBV hat zwischen 1989 und 2003 einen Rückgang von über 60 % festgestellt. Nach den Erfolgen des LBV-GlücksSpiralen-Projekts „Feldlerchenfenster“ wurde in diesem Projekt im Jahr 2007die Wirksamkeit der Fenster für den Ortolanschutz untersucht. Dafür sind direkt unter den Singwarten und weiter entfernt im Bestand Fenster angelegt worden. Das Projektgebiet liegt im südlichen Landkreis Schweinfurt. Ein „Feldlerchenfenster“ entsteht, indem zweimal pro Hektar die Sämaschine auf einer Länge von ca. 7 m ausgehoben wird. Bei der üblichen Sämaschinenbreite von 3 m ergibt das eine ca. 20 m² große Fehlstelle im Bestand. Der Landwirt bewirtschaftet die sog. „Feldlerchenfenster“ genauso wie den Rest des Ackers und hat so keinen zusätzlichen Aufwand. Die Fenster sind als Brutraum geeignet und können zur Nahrungssuche angeflogen werden. Hintergrund: Der Ortolan brütet nur in Getreidebeständen, die nicht zu dicht und zu hoch sind. Wegen der feuchteren Winter bei gleichzeitig trockeneren Frühjahren bauen die Landwirte jedoch immer mehr Wintergetreide an. Das steht immer dichter und höher und damit schwindet der Brutraum für den Ortolan. Erste Ergebnisse: Nach ergiebigen Regengüssen Anfang Mai schossen die im April noch lückigen Bestände von Wintergerste, Winterweizen und Winterroggen stark in die Höhe und verdichteten sich. Parallel dazu nahm die Nutzung durch den Ortolan zu. Auch Goldammern nutzten die Fenster.

 

Quellenangabe:

Gräßel, K., Pille, A., Lanz, U. (2007): "Brachefenster" - Erprobung eines neuen Konzepts zum Ortolanschutz. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 28 Seiten

 

Kontakt:

LBV LGS
Ulrich Lanz
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel: 09174/477531
email: u-lanz@lbv.de