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Vogelkundliche Wiederholungskartierung bei Rimpar, Landkreis Würzburg

1982 erfolgte eine quantitative Brutvogelkartierung eines 24 ha umfassenden Hecken-Streuobst-Komplexes randlich des Pleichachtales. Im Jahr 2017 wurde diese vom Erstkartierer wiederholt. Mit 93 nachgewiesenen Arten im Zeitraum 1979 bis 1982, 100 Arten im Untersuchungsjahr 2017 und einer Gesamtartenzahl aus beiden Untersuchungszeiträumen von 113 Arten erweist sich das Untersuchungsgebiet zwischen Rimpar und Maidbronn weiterhin als wahrer „Hotspot“ für die Vogelwelt. Diese unverändert hohe Anziehungskraft hängt mit der großen Strukturvielfalt auf engem Raum im gesamten Untersuchungsgebiet zusammen, die seit 35 Jahren erhalten geblieben ist. Dies zeigt eindrücklich, wie wichtig die langfristige Sicherung solcher Gebiete mit insgesamt geringer Nutzungsintensität in unserer heutigen Kulturlandschaft ist. Auch wenn die beiden Untersuchungszeiträume nur punktuell einen 35jährigen Zeitabschnitt eingrenzen, so kann ein Vergleich der Artenzusammensetzung durchaus regionale und überregionale Entwicklungen in der Vogelwelt abbilden.?So konnten im Untersuchungsjahr 2017 mit Wanderfalke, Silberreiher, Kolkrabe, Wiesenweihe, Rohrweihe, Bienenfresser und Schwarzkehlchen Arten nachgewiesen werden, die innerhalb der letzten 35 Jahre deutlich in Deutschland, Bayern bzw. Unterfranken als Gastvogel vor allem im Winterhalbjahr (Silberreiher) und als Brutvogel zugenommen haben.

Die Brutvogelwelt im engeren Hecken-Streuobst-Komplex hat sich seit 1982 kaum verändert. Mindestens 27 Arten brüteten 2017 im Gebiet (1982: 26 Arten). Auffällig sind quantitative Veränderungen: viele Arten profitieren von der Verbuschungstendenz. Goldammer, Nachtigall, Fitis, Bluthänfling und Wendehals blieben weitgehend stabil. Sumpfrohrsänger, Feldsperling und Feldschwirl sind jedoch dramatisch eingebrochen.

Zum langfristigen Werterhalt des Gebietes würden der Schutz und Erhalt der Streuobstbestände, die Bewirtschaftung von Teilbereichen der Grünlandbrachen und der Schutz von Magerrasen beitragen.

Quellenangabe:

Kneitz, S. (2017): Vogelkundliche Wiederholungskartierung bei Rimpar. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz, Nürnberg. 104 Seiten

Kontakt:

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Dr. Kai Frobel
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